Eine Auszeit verschenken

Kürzlich hatten wir Besuch von unseren Nachbarn mit Ihren zwei kleinen Kindern, vier und zwei Jahre alt. Die Mutter wünschte sich eine Auszeit vom Muttersein und am liebsten mit ihrem Mann zusammen eine Eltern-Auszeit. Zeit haben, sich treiben lassen, Shoppen gehen und schauen wo es sie spontan hintreibt. Mein Mann und ich kennen die Kinder schon seit einiger Zeit und waren sofort bereit, sie in unsere Obhut zu nehmen.

Eine Auszeit muss geplant werden: 

So legten wir zuerst mit den Eltern alle Gegenstände wie Windeln, Schnuller, Trinkflaschen, bereit und bakamen eine Einweisung zum Mittagsschlaf. Die Eltern, nun glücklich über diese Auszeit-Möglichkeit, stiegen auf ihre Räder - und weg waren sie. Ein leises Wimmern der Kleinsten nach Mama löste sich durch Ablenkung ganz leicht auf.

Ich hatte eine Auszeit von meinem Alltag.

Alles was ich glaubte, dringend erledigen zu müssen, rutschte in den Hintergrund. Ich war mit der Kleinsten im Hier und Jetzt, beobachtete und genoss die Einfachheit im Spiel. Wie sie Gänseblümchen auf der Wiese pflückte, wie sie ihrem eigenen Schatten zuwinkte und wie sie die Stare beim Picken nach Regenwürmern beobachtete - all das war für mich eine Wonne. Mit der Vierjährigen genoss ich das kindliche Pferdchenspiel und schenkte auch ihr meine volle Aufmerksamkeit.

 

Als die Eltern am späten Nachmittag zurück kamen, sahen wir ihnen an, dass sie eine schöne Paarzeit und somit eine gute Eltern-Auszeit gehabt hatten.


Wie einfach es ist, Auszeit zu verschenken und damit selbst eine Auszeit vom Alltag zu erhalten.

 

Sabine Saleha Ruck

 

 

Bild zur Meldung: © more photos boosty.to/victoria_art_music auf Pixabay