Sickness Behavior - wie das Immunsystem gesund macht

Die Aufgabe des Immunsystems ist es, unsere körperliche Unversehrtheit sicherzustellen. Es ist nicht nur dafür verantwortlich, Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten zu entdecken und unschädlich zu machen, sondern auch den Körper zu reinigen und zu entgiften. Die dritte lebensnotwendige Aufgabe ist es, den Körper rechtzeitig von krankhaft veränderten Zellen, wie es bei Krebserkrankungen vorkommt, zu schützen. Die Immunzellen durchsuchen unentwegt den ganzen Körper und entfernen solche Zellen, noch bevor sich ein Krebs überhaupt entwickeln kann. 

 

Das Beste ist: von all dem bekommen wir normalerweise gar nichts mit. Wenn aber ein „Angriff“ oder eine Verletzung zu stark sind, werden wir krank. Dann kommt es zu einer Reaktion, die in der Wissenschaft "Sickness Behavior“ genannt wird. 

 

„Sickness Behavior“: damit sind alle bekannten „Krankheitsgefühle“ gemeint, die uns überwältigen, wenn wir krank werden, wie unter anderem Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber, Unwohlsein und Müdigkeit. 

 

Diese Empfindungen sind eigentlich sehr positiv zu bewerten, denn sie sind Teil der Abwehrkette und zeigen, dass unser Immunsystem gut funktioniert. Sie zeigen, dass unsere Selbstheilungskräfte aktiv sind. 

 

Das Immunsystem beeinflusst unsere Wahrnehmung

Die Forschung der Psychoneuroimmunologie (PNI), hat herausgefunden, dass das Immunsystem über biochemische Botenstoffe ganz eng mit dem Nervensystem und dem Hormonsystem verbunden ist. Es kann biochemische Botenstoffe ausschütten, die uns in einem solchen Fall Gefühle und Empfindungen von Erschöpfung, Gliederschmerzen und Müdigkeit vermitteln. Wozu ist das gut? Ganz einfach: damit wir uns hinlegen! Auf diese Weise hat das Immunsystem genug Energie zur Verfügung für den Kampf gegen die Eindringlinge. Daher sagt man auch: “Schlaf dich gesund“. 

 

Leider ist dieser Zusammenhang vielen Menschen nicht mehr bewusst und so bekämpfen sie diese Empfindungen mit fiebersenkenden Mitteln und Entzündungshemmern, um die lästigen Schmerzen und die Müdigkeit loszuwerden. Es wird also das Symptom bzw. die Anzeichen für die Aktivität des Immunsystems bekämpft und nicht die Krankheit selbst. Deshalb kommen Beschwerden oft vier Wochen später zurück, nämlich dann, wenn sich das Immunsystem so weit von den Schmerz- und Entzündungshemmern oder dem Antibiotikum erholt hat, dass es wieder „angreifen“ kann. Manchmal sind solche Medikamente sicherlich notwendig, aber bei 90 Prozent der Krankheitsfälle würde ein einfaches „Gesundschlafen“ wahre Wunder wirken.

 

Wenn du also deine Selbstheilungskräfte nachhaltig stärken möchtest, ist es wichtig, diesen Zusammenhang zu berücksichtigen und im Krankheitsfall das Immunsystem durch zum Beispiel gute Tees, Kartoffelwickel und viel Schlaf zu unterstützen.

 

Meine Empfehlungen

Tee: Holunder, Lindenblüten, Thymian 

 

Kartoffelwickel: Kartoffeln kochen, ca. eine Handvoll, weich kochen und zwischen zwei Baumwolltüchern zerdrücken. 

Leicht auskühlen lassen, bis es angenehm warm ist, mit einem zusätzlichen Handtuch fixieren

 

Schlaf: Mit Wärmflasche oder Gewichtsdecke zu schlafen entspannt das Nervensystem.


Ich habe es selbst und bei mir und meiner Familie ausprobiert und kann nur sagen: es funktioniert wunderbar. Der Vorteil: man wird viel schneller gesund. Denn oft reichen 2-3 Tage Ruhe und Schlaf aus, um wieder richtig gesund und belastbar zu werden.

 

Anette Dröge

 

 

Bild zur Meldung: Silvia auf Pixabay